Farbenfreunde
David Thomas / Rolf Rose
21.06. – 27.07.2013
In einer weiteren Ausstellung der Reihe "dialog series" zeigte raum2810 Arbeiten zweier Maler, nämlich des Hamburger Rolf Rose (* 1933) und des aus Melbourne stammenden Künstlers David Thomas (*
1951).
Beide Künstler vereint, dass das Thema Farbe sie seit jeher beschäftigt und sie mit höchst einfachen Mitteln eine unverwechselbare und einmalige Bildsprache entwickelten.
Rolf Rose untersucht - wie David Tomas ebenfalls - die Grundbedingungen von Malerei: Farbe, Licht, Raum und Dichte. Seine Bilder sind Farbkörper, die vom Künstler regelrecht »gebaut« werden. Indem
Rose die dick aufgetragene Farbe oder Farbmasse mit großen Rakeln und Spachteln auf der Bildoberfläche „hin und her schiebt“, durchkämmt oder verteilt, steht die Pastosizität des Farbmaterials, der
materiale Aspekt oft im Vordergrund. Das Volumen der Farbe wird erfahrbar.
Bei David Thomas‘ Werken hingegen werden der Aspekt der Zeit und die Zeitlichkeit des Malvorgangs deutlich spürbar. Bei ihm arbeitet sich der Pinsel behutsam aus der Mitte der Fläche voran. Die Farbe
sucht die Grenze des Bildes, nähert sich ihr, berührt sie. Diese nahezu tastende Annäherung, das Suchen der Grenze nimmt den Betrachter mit in eine Verlangsamung oder Entschleunigung. Die
entstehenden Leinwandarbeiten gleichen stillen Akkorden und Klängen im Raum.
Farbe umgibt uns dauerhaft und ubiquitär in unserem Leben. Ohne Farbe ist die Welt nicht vorstellbar. Farbe definiert unsere Welt. In der jüngsten Vergangenheit machten einige überregionale
Ausstellungen, wie u.a. die aktuelle Ausstellung „Austragungsort II“ in Oberhausen auf die nach wie vor große Bedeutung der Farbmalerei aufmerksam.
Die nun in raum2810 präsentierten Künstler gehören in die Gruppe der sogenannten Farbmaler, also Künstler, die nicht nur ungegenständlich malen, sondern bei denen die Farbe selbst Gegenstand des
Interesses und der Auseinandersetzung ist. Farbe wird nicht verwandt um etwas darzustellen. Farbe stellt sich selbst dar. Farbe wird erfahrbar. Der vordergründig den individuellen Gestus
weitestgehend reduzierende Umgang mit der Farbe bietet die Möglichkeit, sich auf Farbe selbst einzulassen, auf ihre Kraft und Tiefe und auf den Dialog mit ihr.
2012
Latinamerican Border
Rocio Infestas / Fernando Rascon
30.11.2012 – 20.01.2013
In einer weiteren Ausstellung der Reihe "dialog series" zeigen wir stark farbige und opulente Malerei und Wandmalerei des jungen mexikanischen Künstlers Rascon und teilweise verstörende Installationen und Objekte der aus Chile stammenden Künstlerin Infestas.
Rascon kombiniert seine große raumgreifende, gradlinige Wandarbeit mit Tableaus, die einem ganz differenten Impuls folgen. Sie wirken impulsiv und spontan, als wären Spritzer und explosive Momente bildbestimmend. Dies ist aber eine Täuschung. Langsam, digitalen Vorlagen fogend werden die vermeintlich unkontrollierten Farbspuren übereinandergelegt. Der Betrachter wird die Notwendigkeit gezeigt, seine ersten Eindrücke zu hinterfragen.
Rocio Infestas zeigt eine an einem Schwarm wunderschöner exotischer Schetterlinge erinnernde Installation. Bei näherer Betrachtung zeigen sich grinsende Gesichter und surreale Krallen an den aus Plastilin hergestellten unterschiedlich großen Schmetteringswesen. Hier, wie auch bei ihren Baby-Skulpturen erschleicht uns eine Ahnung von der dunklen Seite der gentechnologischen Forschung.
Fernando Rascon
LIQUIDSOLID-SYSTEM, 2010 - 2012
Installation 14 teilig (Kreisscheiben)/ Acrylic auf MDF, Dispersionsfarbe auf Wand / Kreisscheiben-Durchmesser 20 -50 cm
Rocio Infestas
Pulse, 2006 - 2012 / Installation mit 80 hängenden Schmetterling-Insekten
Plastilin, Acryl, Draht, Nylon, Kunststoff-gewebe, Papier / Ca. 100 x 170 cm
Rocio Infestas
Baby Gods, 2012 / Plastilin
je 28 x 20 x 15 cm
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